Van der Lienden, Herveld
Bei Obstproduzent Olaf van der Lienden aus Herveld trat in diesem Jahr ein Leck in der alten Kühlanlage aus dem Jahr 1984 auf. „Natürlich hätte man die Anlage wieder füllen können, aber es ist und bleibt eine alte Anlage. Darum haben wir uns entschieden, unsere Kühlung mit einem synthetischen Kältemittel durch eine neue transkritische CO2-Anlage zu ersetzen. Das war eine große Investition, aber damit sind wir bereit für die Zukunft,“ erklärt der Obstproduzent.
Van Abeelen Kältetechnik hat die neue Kühlanlage geliefert. „Am 1. September wurde mit dem Einbau begonnen, am 24. September war die Anlage fertig und am 25. September konnten wird die ersten Äpfel lagern. Der Zeitplan war sehr knapp, aber alles hat geklappt – ein großes Kompliment an die Installateure! Ich bin außerordentlich zufrieden“, erzählt Olaf. „Ich denke, dass sich zukünftig weitere Obstproduzenten für Kühllösungen von Van Abeelen entscheiden werden.“
„Van Abeelen ist zwar nicht das bekannteste Unternehmen im Obstanbau, aber es hat national und international (komplexe) nachhaltige Kühllösungen für namhafte Unternehmen realisiert. Kombiniert mit der Erfahrung, die Wiltink Koudetechniek bereits im Obstanbau gesammelt hat, habe ich den Schritt gewagt und bereue diese Entscheidung keinesfalls. Sie kennen ihr Fach und der Service war ausgezeichnet. Wenn nötig, kann die Anlage aus der Ferne überwacht und angepasst werden. Auch preislich konnte diese Anlage mithalten“, erklärt der Obstproduzent.
Die neue Anlage arbeitet mit dem natürlichen Kältemittel CO2. „Die aktuelle, von der EU gelenkte Marktentwicklung zwingt den Endverbraucher, nach einer Kühllösung mit einem möglichst niedrigen Treibhauspotential (GWP) zu suchen. Die Unsicherheit bezüglich zukünftiger Vorschriften ist ein wichtiger Faktor bei der Wahl des richtigen Kältemittels. Mit der Entscheidung für CO2 mit seinem niedrigen GWP von 1 hat sich Olaf van der Lienden für eine nachhaltige Lösung entschieden“, erläutert Jeffry Roossien von Van Abeelen Kältetechnik.
„Ausgehend von den aktuellen Entwicklungen, d. h. Kältemittel mit einem GWP über 2500 wie R404a und R507a laufen aus und es wird eine Quotenregelung eingeführt, wodurch der Preis für chemische Kältemittel weiter steigt, ist die Wahl eines synthetischen Kältemittels keine langfristige Lösung mehr. In der Kältetechnik stehen derzeit verschiedene Lösungen zur Verfügung, die auf natürlichen Kältemitteln wie NH3, CO2 und Propan basieren. Durch die Wahl von CO2 werden die Äpfel auf umweltfreundliche Weise mit natürlichen Kältemitteln konserviert“, so Jeffry abschließend.
Mit der Entscheidung für natürliche Kältemittel ist Olaf van der Lienden im Obstsektor noch relativ allein, meint Frank van de Geijn (Wageningen UR), der sich bereits seit Jahren mit der Obstkühlung beschäftigt. „Trotz der neuen F-Gas-Verordnung, die am 1. Januar 2015 in Kraft getreten ist, entscheiden sich nur wenige Landwirte für den Umbau oder Austausch ihrer Anlage“, so der Forscher. „Wir sehen, dass viele Unternehmen, die umsteigen, in der Auftragskühlung tätig sind, wie Olaf van der Lienden. Diese Gruppe ist mit der Umstellung bereits viel weiter.“
Er versteht das Dilemma. „Die Kühlanlagen können und dürfen im Falle eines Lecks weiterarbeiten, solange die Anlage mit einem offiziell zugelassenen Kältemittel nachgefüllt wird. Und sind wir ehrlich: Eine komplette Umstellung auf ein System mit natürlichen Kältemitteln ist mit einer erheblichen Investition verbunden, die sich nicht sofort rentiert. Dann ist es eine schwierige Entscheidung, wenn man eine bestehende Anlage hat, die technisch einwandfrei funktioniert. Aus diesem Grund warten viele Anlagenbesitzer vorläufig noch mit der Umstellung.“ Warum sollte eine Anlage trotzdem ersetzt werden? Die Frage ist gleichzeitig auch die Antwort. „Ist die Anlage leer, ist auch das Nachfüllen sehr teuer. Solange diese Entscheidung wohlüberlegt ist, ist das in Ordnung. Aber mich rufen jedes Jahr auch Obstproduzenten an, die keine andere Wahl haben und nervös werden. Deshalb gehe ich davon aus, dass immer mehr Landwirte den Druck spüren werden, auf natürliche Kältemittel umzustellen“, meint Van de Geijn abschließend.